Geschichtliches zu Orientteppichen

Die Geschichte des Orientteppichs

Der Orient, geschichtlich von den Europäern auch als Morgenland (dem Land in dem vermeintlich die Sonne aufgeht) bezeichnet, kann vermutlich als Wiege des Flechtens und damit des Flachgewebes bezeichnet werden.

Schon sehr früh nutzen die Bewohner von Persien - dem heutigen Iran, Kleinasiens - der heutigen Türkei, des Kaukasus sowie weitere Länder in Zentralasien sogenannte Kelims (aus Schaf- oder Ziegenwolle oder Kamelhaar geflochtene Teppiche und Wandbehänge) zur Wärmeisolierung ihres Zeltes.

Daher können diese Länder, unter ihnen auch Turkmenistan und Afghanistan, auf eine lange Tradition in der Teppichherstellung zurückblicken.

Da die Teppiche nicht wesentlich stabiler als einfache Schaffelle waren, kann davon ausgegangen werden, dass der Verzierungscharakter seit jeher eine große Rolle spielte.

Der Pasyryk-Teppich

Eine wichtige Entdeckung machten russische Archäologen 1947 bei der Untersuchung von kegelförmigen Grabhügeln im Pasyryk-Tal: Sie fanden als Grabbeigabe im Grab eines skythischen Fürsten einen durch Eis konservierten und dadurch weitgehend erhaltenen prachtvollen Teppich, der ursprünglich über 1,3 Millionen „türkische Knoten“ aufwies.

Mittels Radiokarbonmethode wurde dieser Teppich auf das 5. bis 4. Jahrhundert v. Chr. datiert und gilt damit als ältester erhaltene Teppich der Welt.

Chronologische nächste Funde, Teppichfragmente von Teppichen seldukischer Türken, stammten aus Zeiten um die 1.000 Jahre später, was den heute in der Eremitage in St. Petersburg zu bewundernde Pasyryk-Teppich zu einem Sensationsfund machte.

Im Mittelalter brachten Kreuzritter Teppiche aus dem Orient nach Europa, später auch Händler und Geschäftsreisende.

Herkunftsbestimmung und chronologische Einordnung von Orientteppichen

Die Herkunft eines Teppichs lässt sich anhand der Knüpftechnik (symetrisch, asymetrisch), des Musters, aber auch anhand des verwendeten Materials bestimmen. Vielen Orientteppichen gemein ist die Verwendung der Farben rot, blau und gelb und die optische Gesamtgestaltung einschließlich der Bordüren, die häufig darauf abzielt, den Teppich optisch ins Unendliche fließen zu lassen.

Die Motive geben ebenfalls Hinweise auf die Herkunft und Entstehungszeit. Während zu Beginn Tiermotive verbreitet waren, finden sich ab dem 15. Jahrhundert verstärkt Blumen- und Pflanzenmotive, Sterne oder geometrische Figuren - häufig als Abwandlung chinesischer Muster.

Ende des 19. Jahrhunderts kamen Teppiche aus Seide auf, unter denen sich die aus der türkischen Stadt Hereke stammenden Seidenteppiche einen weltweiten Namen gemacht haben.

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